Ein Glas Weißwein bringt immer etwas frischen Wind in die Sache. Fruchtig, frische Weißweine verschönern einen warmen Sommertag auf der Terrasse. Genauso kann ein kräftiger Weißwein aber auch ein Raclette im Winter begleiten. Manchmal muss man eben mit Traditionen brechen, um neue Erfahrungen zu machen.
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An einem heißen Sommertag erfrischt nichts so sehr, wie ein Weißwein mit seiner fruchtigen und kühlen Note. Der Mythos, dass Weißwein nur aus hellen Trauben gewonnen werden kann, ist jedoch falsch: Weißwein kann aus hellen oder aus roten Trauben hergestellt werden! Bei einer Herstellung aus roten Trauben wird nur der helle Traubensaft, also der Most vergoren, die Traubenschalen werden hier frühzeitig entfernt. Werden helle Trauben verwendet, darf der Traubensaft zusammen mit den Schalen 1-2 Stunden gären, der eigentliche Gärvorgang erfolgt jedoch erst danach.
Man spricht vom sogenannten „german paradox“: Lateinamerika, Italien und Australien sind für ihre süßen und schweren Rotweine berühmt. Dennoch ist der Bedarf an frischen fruchtigen Weinen hier am größten. Die hellen Trauben wachsen aber insbesondere in den kälteren Ländern wie Österreich, Deutschland und Frankreich. Somit sind diese Länder perfekt für Weißwein prädestiniert, insbesondere auch aufgrund der kühleren Weingärung, die bei Weißwein gerade mal bei 15°C ablaufen darf. Ein Ungleichgewicht, das zu einem hohen Weintransfer führt – oder zu einer trickreicheren Weinproduktion: Da Weißwein kühler vergoren wird als Rotwein, hat man in den wärmeren Ländern seit einiger Zeit den gekühlten Edelstahltank entwickelt, man spricht von „temperaturkontrollierter Gärung“. Eine Weißweingärung ist somit auch in warmen Ländern möglich!
Das Terroir entscheidet über den Weincharakter: Boden, Klima und Standort bestimmen die individuellen Eigenschaften eines Weines. Da helle Trauben in kühleren Gegenden wachsen, haben diese auch nicht so viel Zuckergehalt. Im Gärvorgang kann somit aus dem wenigen Zucker auch nur wenig Alkohol entstehen. Weißweine haben somit eher einen niederen Alkoholgehalt als Rotweine. Soll der Weißwein eine lieblichere Note bekommen, kann man den Gärvorgang stoppen oder unterbrechen. Dann wird noch weniger Zucker in Alkohol verwandelt. Die Folge sind fruchtige Weißweine mit einem Alkoholgehalt von unter 10 Volumenprozent. (Im Vergleich dazu kommt ein guter Rotwein schon mal auf 14,5 Volumenprozent!) Generell gilt: Wein, der in einem warmen Klima wächst, schmeckt runder, voller und enthält mehr Alkohol. Wein aus einem kühleren Klima ist frischer, fruchtiger und hat mehr „knackige Säure“.
Sie ranken sich um den Weißwein wie die Dornen um das Schloss von Dornröschen: Mythen, die einfach nicht stimmen. Zum einen hält sich der Mythos: Weißweine ließen sich nicht lange lagern. Es stimmt schon – ein günstiger Weißwein sollte innerhalb von 1-2 Jahren konsumiert werden. Aber der Gewürztraminer, der Chenin Blanc und insbesondere der Riesling können ein ganzes Jahrzehnt gelagert werden, der Riesling sogar mehrere Jahrzehnte! Hier profitieren saure Weißweine von der Lagerung, sie „öffnen“ sich und werden milder.
Andere Mythen befassen sich mit dem Verschluss bzw. der Flasche. So heißt es landläufig: Weißwein mit Schraubverschluss hat eine schlechtere Qualität. Und schwere Flaschen sprechen für gute Qualität. Aber: auch ein Wein mit Schraubverschluss kann exzellent sein, und teure Flaschen weisen häufig nur auf eine aufwendigeWerbestrategie hin: der örtliche Winzer hat mit seinem Landwirtschaftsbetrieb oft so viel zu tun, dass er gar nicht an die Vermarktung denkt. Tolle Flaschen und ein wunderbares Etikett liefern häufig nur Hinweise auf ein teures Marketing.
Probieren Sie unbedingt einen italienischen Weißwein, zum Beispiel einen Pinot Grigio: gerade für Einsteiger ist dieser unkomplizierte, leicht zugängliche Wein ein Gewinn: Er lässt sich immer gut trinken und schmeckt fast allen. Als Geschmacksnoten sind hier Zitrone, Melone, Pfirsich, Honig, Mandel und gelber Apfel erkennbar. Aber auch französische Weißweine sorgen für Begeisterung: Ein Chardonnay aus Frankreich überzeugt mit seinem Geschmack nach gelbem oder grünem Apfel und einer feinen Note von Ananas und Zitrone. Probieren Sie auch einen Chenin Blanc aus Südafrikas Weißweinen: ein günstiger Wein, aber vielfältig und komplex, zitrusbetont, mit frischer Säure. Der Sauvignon Blanc aus Südafrika schmeckt unter anderem nach Grapefruit, Stachelbeere, Limette und Paprika. Ein guter Speisebegleiter zu vegetarischen Gerichten aber auch zu herzhafter Speise ist der Grüne Veltliner aus unserem Weißweinportfolio aus Österreich. Gustomo verkauft zudem zwei ausgewählte Weißweine aus Spanien: einen Rioja Blanco und einen Verdejo.
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